Die Christuskirche |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg war die evangelische Gemeinde durch den Zuzug von zahlreichen Vertriebenen auf über 1000 Mitglieder angewachsen. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche konnte endlich in Angriff genommen werden. Entstanden ist eine der ersten Stahlbetonkirchen in Süddeutschland im eher nüchternen Stil der 50er Jahre. Die Kirche wird von je acht zu beiden Seiten verlaufenden Stahlbeton-gelenkrahmen getragen, die mit Backsteinmauerwerk ausgefacht sind. Der Kirchenbau ist streng nach Osten ausgerichtet. Eine halbrunde Apsis bildet den Abschluss. An der Nordseite, zur Hühlenstraße hin, steht der 21 m hohe Glockenturm. In Anwesenheit zahlreicher Zuschauer setzte ein Hubschrauber der 24. US-Infanterie-Division Augsburg am 30. Dezember 1958 um 10.45 Uhr das 2,85 m hohe und 120 kg schwere Kreuz auf den schlichten Kirchturm. Dieser war wie die ganze Kirche ursprünglich rot gestrichen. Die Außenfarbe sollte das Blut Christi symbolisieren, dem die Kirche geweiht wurde. Nach der letzten Renovierung erstrahlt der Kirchenbau jetzt in freundlichem Gelb. Der einschiffige Innenraum wirkt mit seiner klaren rechteckigen Form auf den ersten Blick sehr nüchtern. Doch durch die großen, nur durch Sprossen gegliederten rechteckigen Fenster oben unter dem Gesims strömt das Licht in den Raum und macht ihn hell und freundlich. Die Wandflächen sind durch hellgraue Betonpfeiler gegliedert, die sich nach oben zu verbreitern und daher den Eindruck erwecken, dass sie sich leicht nach innen neigen. Von der Seitenwand recken sich trichterförmige Leuchten über die Bankreihen aus hellem Holz. Zusammen mit dem aus hellen Jurakalkplatten bestehenden Fußboden entsteht ein harmonischer Gesamteindruck. Der Dachstuhl ist über dem Längsgesims nach oben offen, seine Form wiederholt im Innern die Pultform des Kirchendaches. Seine Flächen sind grau und nur durch die mit den Betonpfeilern korrespondierenden Betonjoche gegliedert. Beim Blick zur Orgel auf der Empore an der Westseite fällt an der Brüstung das Christuszeichen XP auf, verschränkt mit Alpha und Omega. Christus ist Anfang und Ende – ein für eine Christuskirche sehr treffendes Motto. Freundlich leuchtet von der Rückwand der Kirche her das Licht aus einem tropfenförmigen Fenster in hellen blau, rot und gelb gehaltenen Farben, deren Spiralen durch ein Kreuz unterbrochen werden. |
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In einer Veröffentlichung anlässlich der Einweihung der Christuskirche am 1. Sonntag nach Trinitatis 1959 erklärte Kirchenrat Ernst-Walter Maetschke das Apsisbild und seine Bedeutung: Das Kreuz bildet also den Mittelpunkt des sakralen Raumes und soll durch seine Synthese von schwarzem Eisen und leuchtendem Gold … an jene Tatsache erinnern, die in einem frommen Lied mit den Worten umrissen wird: „Ein Kreuz bedeckt meine Schuld!“. Das Kreuz selbst trägt keinen Korpus und will dadurch bezeugen, dass wir jederzeit mit der faktischen Gegenwart des auferstandenen Herrn in dem nach ihm benannten Hause zu rechnen haben. Das Gotteshaus wirkt überraschend hell; nur in den Nachmittagsstunden fallen bei Sonnenschein durch das Fenster in der Westwand farbenfrohe Reflexe in das Kirchenschiff. In diesem Raum ist also kein Platz für Dunkelheit |
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Frau Gertrud Ehrhart | |||
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