Die Instrumentalisten und der Kirchenchor der Christuskirche l.auingen gestalteten
eine besinnliche Konzertstunde am Abend des Buß- und Bettages.          
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Erhebende Musik in der Christuskirche

Konzert Besinnliche Lieder und Texte fügten sich zu einer
Einheit zusammen. Tradition in pfarrloser Zeit aufrechterhalten

Lauingen Gläubige und Gäste trafen sich zum Konzert in der evangelisch- lutherischen Christuskirche. Trotz der pfarrerlosen Zeit wurde die Tradition aufrechterhalten, was mit einem guten Besuch der Veranstaltung am Buß- und Bettag belohnt wurde. Besinnliche Texte, instrumentale und vokale Beiträge fügten sich zu einer bewegenden Einheit zusammen. Die Gemeinde vertiefte die Eindrücke mit dem Lied aus dem Gesangbuch "Der
Himmel, der ist", dessen Zeilen von Kurt Marti stammen.

Engagierter und kritischer Literat

Dr. Doris Roller stellte den Autor in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Der 92-jährige Schweizer und reformierte Pfarrer aus Bern hat sich als engagierter und kritischer Literat mit religiösen Themen auseinandergesetzt. Dr. Roller trug aus dem Band "Gedichte am Rande" Gedanken zu Tod und Auferstehung
vor. Der Meditation darauf dienten lyrische Musikstücke mit Andrea Bender am E-Piano und Christine Ramsperger an der Blockflöte. Es waren zeitgemäße Preziosen des Kirchenmusikers Michael Schütz, des Italieners Ludivico Einaudi und des amerikanischen Filmkomponisten Bill Conti.
Mit großem Einfühlungsvermögen breitete die Pianistin den Klanghintergrund aus, auf dem die Blockflöte elegant ihre melodischen Kreise zog. Auch der Kirchenchor hatte unter der präzisen Leitung von Daniel Layer mit Sätzen von Klaus Heizmann einen zeitgenössischen Komponisten ausgewählt, dessen Lieder der Kirchenchor a cappella motiviert, textsicher und tonrein zu Gehör brachte. "In Christ alone" transformierte Daniel Layer mehrstimmig in einem eigenen Satz zu einer Hymne von Hoffnung, Licht und Kraft. Hoffnung war auch in dem engagiert vorgetragenen "Ich bin bei dir" zu spüren, dem Motto des Konzertabends. Vom St.-Bonaventura- Gymnasium Dillingen stammten die fünf jugendlichen Instrumentalisten, die in der Musiklehrerin Regine Eller ihre impulsgebende Mentorin hatten. In der Sonate von Johann Friedrich Fasch wanderte der musikalische Gedanke von der klangschönen Altblockflöte (Judith Mayer) zu den selbstbewussten Violinen (Lea Kaltenstadler und Johannes Link), getragen vom harmonischen Fundament des Cellos (überlegen Regine Eller) und des sicheren E-Cembalos (Severin Walisch).

Gelungene Duo-Partnerschaft

Pfarrer Michael Kleiner sagte, er habe Tränen in den Augen einiger Gemeindemitglieder gesehen: "Das ist ein gutes Zeichen." Pfarrer Lothar Hartmann brachte die Gäste zum Lachen, als er sich daran erinnerte, wie die Priesterin ihm einmal ihre Stola geliehen habe: "Damit ich auch richtig katholisch ausschaue." Werner Wittmann, Leiter der Staatlichen Berufsschule Lauingen, sagte: "Unsere jungen Leute haben sie gerne gemocht." Martin Knecht, Vorsitzender des Fördervereins des Lauinger Jugendcafes, erinnerte daran, dass die Pfarrerin ganz unkompliziert der Gruppe den Gemeindesaal angeboten habe, als man mit einem Wasserschaden gekämpft habe. Ein Wiedersehen zwischen Friedrich und ihrer "alten" Gemeinde ist übrigens schon geplant: Die Lauinger fahren zum Amtsantritt " ihrer" Pfarrerin in die Oberpfalz.

TEXT und FOTO von GERNOT WALTER - DZ 28.11.2013