Werner Flurschütz
(Fluri)

 

GK
Geschichte

 

Grundkurs Geschichte Flurschütz

Es ist anfangs K12. Uns werden die Kurseinteilungen und Lehrer bekanntgegeben. Die Auswahl: Siggi, Schini oder Fluri.

Die Wahl der meisten war eindeutig: Wer möchte mit mir den Kurs wechseln, ich will nicht zum Werner! Wer will in Geschichte Abi machen, bitte, bitte!!!

Trotz dieser oder ähnlicher Vorbehalte fand sich dann doch eine mehr oder weniger freiwillige Gruppe von Schülern in den Geschichtsstunden von Herrn Flurschütz ein. Was wir nicht ahnten, war, daß die Geschichtsstunden in den zukünftigen zwei Jahren immer so ablaufen sollten:

Abfragen; Buch herausnehmen; eine(r) liest vor, die anderen hören in aufmerksamer, gespannter Erwartungshaltung zu; nach jedem Absatz wird fairerweise der Vorleser gewechselt und unser Kursleiter stellt den mittlerweile ungeduldigen Schülern eine Verständnisfrage zum Absatz, wobei er dem eifrig antwortenden Schüler nach einem von diesem begonnenen Halbsatz ins Wort fällt und dessen Ausführungen aus Freundlichkeit und selbstlosem Zuvorkommen beendet; schließlich in den letzten fünf Minuten vor Stundenende sieht unser Werner eine letzte entscheidende Chance zur Wissensvermittlung und legt eine Folie auf den Tageslichtprojektor, die komplett abgeschrieben bzw. gemalt werden soll, was die meisten mit Begeisterung aufnehmen und sie nicht im geringsten stört, allein dafür weit in die Fünf-Minutenpause hinein zu schreiben und zu malen, selbst auf wertvolle Minuten der LK-Stunden verzichteten sie mit großer uneingeschränkter Bereitschaft.

Die wahnsinnig zahlreichen und sehr positiv aufgenommen Abwechslungen, wie Filme anschauen (leider war die Stunde vor den Ferien dazu immer viel zu kurz) oder bayrische Slang-Hörspiele mit ihrem besonderen Charme anhören (Woas hot’r gsogt?), ließen sämtliche Ermüdungserscheinungen der vergangenen Tage vollkommen in den Hintergrund treten, so daß es schier unmöglich war während "Die Machtergreifung Hitlers" oder "Kaiser Wilhelms letzte Tage" trotz geradezu herausfordernder Dunkelheit zu schlafen.

Die Vorbereitung auf die Schulaufgaben wurde jedes Mal sehr ausführlich und allumfassend gehalten: "Was müssen wir lernen?" "S.1-123 (Anm. d.. Verf.: ohne Quellen). Die Schwerpunkte und Themen sind auf dem Übersichtsblatt deutlich ersichtlich."

Bei jeder Geschichtsschulaufgabe stieg in einem das Gefühl, man müsse lang angesammeltes, ja geradezu übermäßig angestautes Geschichtswissen in einem Deutschaufsatz ähnlichen Stil auf möglichst vielen Seiten zu Papier bringen, was durch die Aufgabenstellung eindeutig sehr begünstig wurde. So waren Fragestellungen dieser oder entsprechender Art ganz besonders beliebt: "Wie stellt der Verfasser der Quelle seine Ansicht zum geschichtlichen Geschehen heraus?"

 

Ein paar lustigste Szenen:

Markus(letzte Reihe) liest Text vor.

Herr Flurschütz(Pult): Lesen Sie etwas lauter, Markus.

Markus schaut Fluri entgeistert an und meint: Wie bitte???

oder:

eine Woche vor Facharbeitsabgabe:

Duller: Herr Flurschütz, Sie wollen doch sicher nicht ausfragen.

Fluri: Wieso?

Duller: Also da gibt es Leute(meint sich), die hatten vor, in den Weihnachtsferien mit ihrer Facharbeit anzufangen. Dann stellen sie fest, daß sie nicht verstehen, was sie eigentlich tun sollen, und nach den Ferien fragen sie dann ihren LK-Leiter, der einem dann das Thema genau erklärt, woraufhin man dann seine Facharbeit anfängt. Wenn man dann noch Literatur hat, die man nicht durchblickt...

Fluri (grinst): Aha.

Duller (ganz verzweifelt): Verstehen Sie, was ich damit sagen will?

Fluri: Nö!?!

 

Leider, Herr Flurschütz, hat - wie wir aus inoffiziellen Quellen erfahren haben - es mit ihrem potentiellen LK Geschichte/Sozialkunde in der diesjährigen Elften nicht ganz hingehauen. Aber lassen Sie den Kopf nicht hängen, bestimmt klappt’s beim nächsten Mal. Begeistern Sie die zukünftigen Klassen genauso, wie Sie uns die ganze Zeit für dieses Fach begeistern konnten. Alles Gute und viel Glück weiterhin. Irgendwann haben Sie bestimmt den Dreh raus.