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Die Christuskirche wird 50
Evangelische Kirchengemeinde feiert in Lauingen
Im besten Alter
sei sie, meinte der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Dieter Lüters.
Nun, einige Faceliftings habe sie schon über sich entgehen lassen müssen.
Und doch - wäre die Christuskirche ein Mensch, könnte man über sie sagen:
,,Sie hat sich erstaunlich gut gehalten. "
50 Jahre wird
das Gotteshaus heuer alt. Pfarrerin Irene Friedrich: "Das ist wahrlich
ein Anlass zu feiern." Und das wurde am gestrigen Sonntag mit einem Gottesdienst
(siehe nebenstehender Text) und einem Festakt auch getan. Durch die Veranstaltung
führten Lüters und die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Dr. Doris
Roller. Dekanin Gabriele Burmann sagte, Christuskirche sei eine sichtbare
geistliche Mitte in Lauingen. Sie erinnerte an die Kämpfe zwischen den
Konfessionen. Heute lebe man jedoch in einer versöhnten Verschiedenheit
und in einer geschwisterlichen Auseinandersetzung.
Der stellvertretende
Landrat Alfred Schneid erinnerte sich an seine eigene Hochzeit - seine
Frau istevangelisch und stammt aus Lauingen. So habe er immer wieder auch
die Christuskirche besucht und erlebt: "Gott wohnt nicht nur gotisch und
barock." Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk meinte: "Ich bin froh,
dass es dieses Gotteshaus in Lauingen gibt." Die Christuskirche sei ein
Ort der Begegnung geworden - genau wie das Gemeindezentrum. Dort gebe
es Seniorennachmittage oder Veranstaltungen für Jugendliche. Dies zeige,
wie lebendig die Kirche ist. Der katholische Pfarrer Lothar Hartmann machte
in einer humorvollen Ansprache deutlich, wie gut die Ökumene in Lauingen
funktioniert. Und mit Anspielung an den Nachnamen von Pfarrerin Friedrich
sagte er: "Manchmal bekomme ich Briefe an Pfarrer Friedrich Hartmann."
Wittislingens
Bürgermeister Roland Hörl wünschte sich, dass die Christuskirche weiter
ein Ort der Begegnungen bleibt. Der Vorsitzende des türkisch-islamischen
Vereins, Ismet Aslan, äußerte die Hoffnung auf ein weiteres gutes Miteinander.
Pfarrer Manuel Kleiner vertrat die evangelischen Nachbargemeinden. Er
erinnerte daran, dass in den 50 Jahren im Gotteshaus auch stets die christliche
Botschaft weitergegeben worden sei.
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Ein
Zuhause für die Gläubigen
Oberkirchenrat hält die Festpredigt
Den
Festgottesdienst zum 50-jährigen Bestehen der Lauinger Christuskirche
stellte Pfarrerin Irene Friedrich unter das Motto: ,,Gott will bei
uns wohnen." Die Festpredigt hielt der einstige Lauinger Pfarrer
und heutige Oberkirchenrat Detlev Bierbaum. Er fühlt sich heute
noch in der Herzogstadt zu Hause - schließlich hat er dort 16 Jahre
mit seiner Familie gewohnt: ,,Wir haben uns hier pudelwohl gefühlt."
Bierbaum sagte, Gott habe nicht nur im Gotteshaus einen Platz, sondern
auch in den Herzen der Gläubigen. Sonst würden sich nicht so viele
für die Kirche engagieren. Viele Menschen könnten nicht sagen, wie
es gekommen ist, dass sie Gott eine Wohnung geboten haben. Bierbaum
Oberkirchenrat Detlev Bierbaum erinnerte an Jesus, der stets neuen
(Wohn-)Raum geschaffen habe, in dem er neue Menschen begeisterte:
,,Unermüdlich war er unterwegs." Der Oberkirchenrat betonte: Gerade
in der heutigen Zeit gebe es einen Funken Hoffnung, wenn man glaube.
Er kritisierte die Bildungsungerechtigkeit die immer weiter auseinanderklaffende
Schere zwischen Arm und Reich, sowie diejenigen, die ruinös gewirtschaftet
hatten. Christuskirche als sichtbares Zeichen Gottes 50 Jahre seien
ein überschaubarer Zeitraum, dennoch gebe es darin eine. enorme
Dichte an geschichtlichen Ereignissen. Bierbaum erinnerte an Vertreibung
und Flucht, an die Entstehung des Grundgesetzes oder etwa die Wiedervereinigung.
Die Christuskirche sei in dieser Zeit stets ein sichtbares Zeichen
Gottes gewesen. Und 50 Jahre wurde darin der Glaube weitergegeben.
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..VON
MARTINA BACHMANN (DZ)
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Der Eintrag von
Oberkirchenrat Detlev Bierbaum
in das Goldene
Buch
der Stadt Lauingen
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