Briten stellen das größte KFOR-Kontingent
Frankfurt/Main (AP)
Knapp 50.000 Soldaten soll die internationale Friedenstruppe für das Kosovo (KFOR) umfassen. Im folgenden eine Aufstellung der wesentlichen Kontingente von Nato-Ländern sowie Rußland. Hinzu kommen einige kleinere Kontingente anderer Länder:
Großbritannien: Stellt mit 12.000 Soldaten den größten Anteil sowie den Oberkommandierenden, Generalleutnant Michael Jackson. Die meisten Einheiten werden rund um die Provinzhauptstadt Pristina stationiert, wo auch das KFOR-Hauptquartier eingerichtet werden soll. Zum britischen Kontrollgebiet gehört auch die Region Drenica, wo die Kosovo-Befreiungsarmee UCK stark vertreten war. Norwegische Nato-Soldaten haben das Grandhotel in Pristina und andere Örtlichkeiten besetzt.
Rußland: Will 10.000 Soldaten schicken. Ein kleiner Trupp überraschte die Nato mit einem Vorstoß von Bosnien-Herzegowina aus nach Pristina, wo die Russen den wichtigen Flugplatz besetzt halten. Dort sollte ursprünglich die Nato-Befehlszentrale eingerichtet werden. Weitere Soldaten halten sich in Bosnien bereit.
Deutschland: Für den größten Einsatz deutscher Truppen nach dem Zweiten Weltkrieg stehen 8.500 Bundeswehrsoldaten bereit, zum Teil mit schweren Kampfpanzern des Typs Leopard II. Jugoslawische Einheiten entlang der Aufmarschroute von Albanien aus Richtung Prizren wurden noch vor gut einer Woche von amerikanischen B-52-Bombern bombardiert. Die Bundeswehr soll den südlichen Teil des Kosovos sichern. Sie wird von einer kleineren niederländischen Einheit unterstützt.
Frankreich: Im nördlichen Sektor um Kosovska Mitrovica sollen 7.000 Soldaten stationiert werden, unterstützt von 1.200 Soldaten der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Vormarsch eines Panzerregiments wurde am Samstag von einem nicht gemeldeten Minenfeld behindert. Durch den französischen Sektor verlaufen wichtige Verbindungsrouten zwischen Serbien und Montenegro, den Teilrepubliken Jugoslawiens. Von dort wurden auch die letzten Kämpfe zwischen UCK und jugoslawischen Truppen gemeldet.
USA: Während die US-Luftwaffe den Löwenanteil der Angriffe auf Jugoslawien flog, soll das amerikanische KFOR-Kontingent mit 7.000 Soldaten vergleichsweise klein bleiben. Die Amerikaner sollen den Südosten des Kosovos patrouillieren an der Grenze zu Mazedonien. Hauptquartier ist Gnjilane.
Italien: 5.000 Soldaten sollen in den Westen des Kosovos einrücken und in Pec ihre Befehlszentrale aufschlagen. In dieser Region geschahen die schlimmsten Vertreibungen von Kosovo-Albanern. Pec ist auch Hauptsitz der serbisch-orthodoxen Kirche in der Provinz.
© AP
Source: http://www.kosova.com/english/kfor_sectors.htm
Deutsche Beteiligung KFOR - Ablauf
Die drei Zonen sind nach einem vorgegebenen Zeitplan von serbischen Kräften zu verlassen. Nach dem Verlassen der Zonen I und II können sich die abrückenden Verbände vorübergehend in der bereits geräumten Zone III aufhalten. Die Einsatz Brigade des Deutschen Heeres Kontingents KFOR verlegt auf zwei Wegen in den künftigen Einsatzraum. Nach derzeitiger Planung ist die räumliche Zuständigkeit zwischen den Kräften von 5 Nationen aufgeteilt. Sie arbeiten in ihrem Bereich mit Kräften weiterer Nationen zusammen. Für die deutschen Kräfte ist z. B. eine enge Zusammenarbeit mit niederländischen Einstazverbänden vorgesehen.