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Im Wettlauf mit der Zeit - Dialogarbeit im Kosovo

Ursula Renner, Mitarbeiterin bei Ohne Rüstung Leben, berichtet über ihre Arbeit zum Konflikt in Jugoslawien

(Auszug aus "Informationen 88", 2/99, Informationen von Ohne Rüstung Leben)

Seit April hat Ohne Rüstung Leben eine neue Mitarbeiterin: Ursula Renner. Ursula Renner arbeitete zwei Jahre lang in Belgrad für das Balkan Peace Team (BPT). Von Oktober '98 bis Februar '99 nahm sie mit Unterstützung von ORL an der Ausbildung zur Friedensfachkraft im Modellprojekt Nordrhein-Westfalen teil. Eigentlich sollte Ursula Renner im Anschluß an die Ausbildung im Auftrag von ORL wieder Friedensarbeit in Belgrad machen. Sie war im März bereits wieder nach Belgrad ausgereist, mußte wegen der Bombardierungen Serbien jedoch wieder verlassen. Seit April arbeitet sie in der Geschäftsstelle in Stuttgart und setzt von hier aus ihre Arbeit zum Konflikt in Jugoslawien fort.

ORL: Welche Arbeit hast du beim Balkan Peace Team in Belgrad gemacht?

Wir haben sowohl in Zentralserbien als auch im Kosovo regierungsunabhängige Gruppen unterstützt. Das heißt vor allem Menschenrechtsgruppen, Frauengruppen, Jugendgruppen, Ökogruppen - alle Gruppen, die einen Focus hatten auf die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft. Darüber hinaus haben wir die Gruppen miteinander vernetzt. Unser besonderer Auftrag war, zu schauen, wo ein Dialog möglich ist zwischen Serblnnen und Albanerlnnen. Das haben wir ganz bewußt nicht auf der hochpolitischen Ebene betrieben, sondern auf der Ebene der regierungsunabhängigen Gruppen. Wir haben auch Individuen mit einbezogen.

OPL: Wie sah eure Arbeit konkret aus?

Wir haben die Gruppen in Belgrad, Nis, Leskovac und in Prishtina regelmäßig besucht. In Prishtina waren wir jeden Monat mindestens eine Woche. Wir haben die Gruppen immer wieder aufgesucht, haben geschaut, wie es ihnen geht, wie sie arbeiten, welche Probleme sie haben und haben uns bemüht, ihnen bei ihren Problemen zu einer Lösung zu verhelfen. Zum Beispiel haben wir Sponsoren benannt, die wir aus dem Kreis der Mitgliedsgruppen des BPT kannten. Wo Botschaften eine Direktvergabe von Geldern anboten, haben wir die Gruppen davon unterrichtet oder haben die Gruppen auch den Botschaften empfohlen.

ORL: Was würdest du im Rückblick als Erfolg deiner Arbeit bezeichnen und wo hast du die Grenzen der Arbeit gespürt?

Als Erfolg wurde ich bezeichnen, daß Dialogprojekte mehrmals geklappt haben, konkret zwischen Jugendgruppen in Belgrad und Prishtina und in Nis und Prishtina. Zwischen Frauengruppen hat sich sehr viel ergeben. Zum Beispiel haben Belgrader Frauen, die ein Notruftelefon betreiben, und die "Frauen in Schwarz" mehr und mehr Kontakt zu albanischen Frauen aufgenommen, zum Teil ohne uns, aber zum Teil auch mit unserer Vermittlung.  Zunehmend wurden Frauen aus Prishtina eingeladen zu Konferenzen und zu Weiterbildungsseminaren. Ein ganz großer Erfolg für uns war die Vermittlung des Dialogs zwischen der einen großen albanischen Studentenorganisation in Prishtina und Vertretern von fiinf serbischen Studentenorganisationen, der sogar öffentlich lief. Dafür waren umfangreiche Vorgespräche und Vorbereitungen nötig. Es mußte festgelegt werden: Worüber kann überhaupt gesprochen werden.  Gewisse Themen, zum Beispiel der Status des Kosovo, mußten ausgespart werden. Dieser Dialog ist äußerst erfolgreich verlaufen.  Man wollte ihn sogar fortsetzen und hatte eine technische Zusammenarbeit verabredet. Der Dialog mußte dann aber abgebrochen werden, weil sich die albanische Untergrundarmee drei Wochen später öffentlich zeigte, sich sozusagen outete. Sie ließ die Albanerlnnen wissen, daß es die UCK wirklich gibt und daß man sich ihr anschließen möge. Damit war es automatisch für alle Albanerlnnen klar, daß diejenigen, die an einem öffentlichen Dialog mit Serblnnen teilnehmen, als Kollaborateurlnnen gelten und eventuell von der UCK exekutiert werden. Obwohl der Dialog abgebrochen werden mußte, gab es weiterhin private Treffen, Briefe, Kontakte.

Die Grenzen habe ich dahingehend wahrgenommen, daß die Rahmenbedingungen für uns extrem schwierig waren. Zum einen hatten wir keinen festen Status, zum anderen war die höhere Ebene, die Ebene der offiziellen Politik sehr unflexibel. Da gab es nur sehr verhärtete Seiten. Wir hatten keine internationale Absicherung, wir haben uns dort wirklich auf sehr unsicherem Gelände pioniermäßig bewegt. Um so erstaunlicher ist es für mich immer noch, daß diese Dialoge erfolgreich waren.

OPL: Du warst im Auftrag von ORL nach deiner Ausbildung wieder nach Belgrad ausgereist.  Warum mußtest du die Stadt wieder verlassen?

Ich bin Mitte März nach Belgrad zurückgefahren, um das neue Projekt vorzubereiten. Politisch zogen aber schon dermaßen bedrohliche Gewitterwolken herauf, daß es nicht mehr möglich war, überhaupt mit unseren Ansprechpartnerlnnen in Kontakt zu kommen. Am 24. März gab es in Belgrad den ersten Bombenalarm, im Kosovo, in Novi Sad und am Militärflughafen fielen bereits Bomben. Die Luftschutzkeller waren überhaupt nicht vorbereitet. Es hat kaum jemand geglaubt, daß wirklich bombardiert würde.

ORL: Du wurdest dann von der Geheimpolizei zu einem " informativen Gespräch " abgeholt ?

Ja, das ist eine milde Form eines Verhörs. Ich wurde nicht ausgewiesen, nachdem ich erzählt hatte, was ich mache. Ich wurde freundlich behandelt und es wurde mir bedauernd gesagt, es sei halt eine schwere Zeit, in der ich gekommen wäre. Mir wurde aber wärmstens ans Herz gelegt auszureisen.

ORL: Wie war die Situation im Kosovo als du dort gearbeitet hast ?

Ich bin im Sommer 1996 zum ersten Mal nach Prishtina gekommen. Bei den nachfolgenden Besuchen habe ich erlebt, wie die AlbanerInnen zunehmend ungeduldiger wurden gegenüber der Situation, der sie ausgesetzt waren. Das heißt, mit einer Partei, die kein Parlament einberufen hat, mit dem Parallelsystem im Gesundheits- und Bildungssektor, mit behelfsmäßigen Schulen bis hin zur Universität, wo keine Labors und andere technische Möglichkeiten vorhanden waren und wo viele Fächer nicht unterrichtet werden konnten. Das Schlimmste aber war, daß jeder albanische Mann jeden Moment der Polizeigewalt der Serben ausgeliefert war. Das konnte günstigenfalls heißen, daß man geschlagen wurde oder ein Bußgeld entrichten mußte, eine Art Bestechungsgeld. Im schlimmsten Falle wurde man verhört, zusammengeschlagen, unter Umständen sogar tagelang gefoltert. Ich kenne allein aus den zwei Jahren, in denen ich dort war, 15 Fälle, in denen Männer nach serbischer Untersuchungshaft an den Folgen der Folter gestorben sind.  Das schafft natürlich ein Klima mit sehr viel Angst und ständiger Anspannung.

ORL: Wie hast du die Zuspitzung der Situation im Kosovo erlebt ?

In einer ganz bestimmten Zeit habe ich die Enttäuschung und Ungeduld der AlbanerInnen noch stärker erfahren. Das ging von April '97 bis Herbst '97. Im Winter '96/'97 ist Adem Demaqi, ein Albaner, der lange als Dissident in serbischen Gefängnissen gesessen hatte, zum Präsidenten der zweiten großen albanischen Partei gemacht worden. Die erste Partei war die von Rugova, die Demokratische Liga Kosovas, die zweite war die parlamentarische Partei zu deren Präsident Adem Demaqi sich machen ließ. Seine Forderung war, das Parlament endlich einzuberufen, gewaltfreie Aktionen zu machen, so daß wieder etwas in Bewegung kommt, was drei Jahre lang stagniert hatte. Es sollte einfach ein gewisser Fortschritt in der albanischen Situation abzusehen sein. Demaqi steuerte auf jeden Fall einen Anti-Rugova-Kurs und es war unter anderem auch seine Absicht, einfach an die Spitze zu kommen. Er bekam im März politische Schützenhilfe vom albanischen Präsidenten Berisha, der seine Machtbasis im Norden Albaniens hatte und von wo aus viele familiäre Verbindungen ins Kosovo bestehen. Berisha ließ Werbespots über das albanische Fernsehen laufen, das mit Satellitenantennen dort auch empfangen wurde. Kurz danach kam es in Albanien zu Unruhen aufgrund des Zusammenbruchs des "Pyramidensystems", eines Geldsystems, das nach dem Vorbild von Kettenbriefen funktionierte. Während der Unruhen kam jeder, der wollte, zu Waffen, es gab Plünderungen. Berisha mußte zurücktreten.  Damit ging den Kosovo-Albanern eine mögliche politische Unterstützung verloren. Es wurde gemunkelt, daß beim Zusammenbruch des "Pyramidensystems" Geheimdienste ihre Finger im Spiel hatten.  Eine Woche später kam der Sonderbeauftragte für den Balkan, John Kornblum, nach Prishtina und sagte öffentlich in einer Pressekonferenz, daß die Amerikaner den Kampf der AlbanerInnen um die Unabhängigkeit des Kosovo nicht unterstützen würden. Es gab eine unglaubliche Enttäuschung unter den Kosovo-Albanerlnnen darüber, die sehr, sehr tiefgehend war. Man hatte vielfach das Gefühl, daß die Unterstützung der Amerikaner, auf die man große Hoffnungen gesetzt hatte, auch noch verloren gegangen war. Die USA hatten damals im Auflösungsprozeß Jugoslawiens Rugova versprochen, sich um die albanische Sache zu kümmern, wenn die Albaner nicht aus dem Staatsverband ausschieden. Nun hatten viele das Gefühl, getäuscht worden zu sein und glaubten, sie müßten ihre Sache jetzt selbst in die Hand nehmen. Das konnte durchaus heißen, zur Waffe zu greifen. Trotzdem hat es noch ein halbes Jahr gedauert, bis sich die albanische Untergrundarmee zu erkennen gab. Bis dahin ist im Laufe des Sommers die Gewalt eskaliert. Es gab mehrere Übergriffe auf serbische Polizeistationen, wobei aber niemand in Prishtina hätte genau sagen können, wie es dazu kam, wer dahinter steckt. Ich habe auch verschiedentlich Stimmen gehört, daß es der serbische Geheimdienst sei, der Vorwände suche, Albanerlnnen malträtieren zu können. Nach einem solchen Überfall wurden in der Regel Häuser in der Gegend durchsucht. Albanische Familien wurden terrorisiert.  Männer vor den Augen ihrer Familie zusammengeschlagen, mitgenommen, eventuell gefoltert.  Das hat die Angstatmosphäre noch vergrößert. Am 1. Oktober haben die albanischen Studenten einen großen gewaltfreien Protestmarsch organisiert, um wieder Zugang zu den Gebäuden der Staatsuniversität zu gewinnen. Sie hatten sich sehr große Mühe gegeben, sich nicht von den albanischen Parteien dafür vereinnahmen zu lassen. Der Protestmarsch wurde von der Polizei aufgehalten, auseinandergeknüppelt und mit Tränengas beregnet. Das hat der albanischen Bevölkerung nochmal den letzten Kick gegeben: "So jetzt reicht's, jetzt läuft das Faß über."

ORL: Wie sah die Entwicklung aus serbischer Perspektive aus ?

Da muß differenziert werden zwischen der serbischen Bevölkerung, die im Kosovo lebt, zwischen oppositionellen Gruppen in Serbien und der Mehrheit der Bevölkerung. Letztere hatten keinen Zugang zu alternativen Medien und waren über die Situation im Kosovo überhaupt nicht informiert. Viele waren gefangen in ihren Vorurteilen gegenüber Albanerlnnen: daß sie prinütiv seien, daß sie alles an sich reißen und daß sie ein Großalbanien aufbauen wollen und dazu das Kosovo von Serbien abtrennen wollen. Die Serblnnen aus unseren Kontaktgruppen, die im Kosovo aufgewachsen waren und dort bereits lange lebten, sagten, daß die Situation, das Zusammenleben mit den Albanerlnnen im Kosovo durch die zunehmende Repression der serbischen Polizei weiß Gott nicht einfacher werden würde. Einzelne haben uns gesagt, daß sie sich nach besonders schlimmen Übergriffen, etwa nach dem Massaker in Drenica im Februar '98 kaum noch trauten, auf ihre albanischen NachbarInnen oder Freundlnnen zuzugehen, daß sie sich sehr geschämt hätten und daß es sie große Überwindung gekostet habe, den Kontakt immer wieder aufzunehmen. Viele Beziehungen sind an den zunehmenden Spannungen zerrissen. Oppositionelle Gruppen in Belgrad und Nis haben sich immer wieder bemüht, die Situation der Albanerinnen wahrzunehmen und darauf auch einzugehen. Bis auf die "Frauen in Schwarz" hat sich aber kaum eine Gruppe getraut, dazu etwas öffentlich zu sagen.  Bei den jüngeren Menschen in Serbien war es so, daß sie, mit ganz wenigen Ausnahmen, fast nichts über die Situation der Albanerlnnen im Kosovo wußten, weder was die Unrechtssituation anging, noch was es bedeutete, dieser Repression ausgesetzt zu sein. Die serbischen Studentlnnen hatten selbst von der Repression der serbischen Polizei einen Eindruck gewinnen können bei den großen Winterdemonstrationen. Aber dieses Ausgeliefertsein, daß die AlbanerInnen ständig zu durchleiden hatten, konnten sie sich vielfach nicht vorstellen. Zum Beispiel die Panik, in die Albanerlnnen gerieten, wenn sie einmal ihren Personalausweis verloren hatten, was Repression durch die Polizeistreifen zur Folge hatte. Es war daher sehr wichtig, daß wir sie nach Prishtina mitgenommen haben, daß wir sie bekannt gemacht haben mit albanischen Studentlnnen. Oder daß wir ihnen die Fotodokumentationen der Menschenrechtsorganisationen zeigten. Der serbischen Bevölkerung wurde überhaupt nicht vermittelt, warum die Albanerlnnen einen unabhängigen Staat wollen, daß es für sie vor allen Dingen hieß, Freiheit von einer wirklich extrem starken Repression.

ORL: Wie hat sich die serbische Repression im Kosovo zugespitzt ?

Deportationen, wie sie nach den Bombardierungen einsetzten, gab es vor der Bombardierung Serbiens nicht. Es gab wohl militärische Aktionen gegen Teile von Dörfern, gegen einzelne Familien und Großfamilien, deren Männer im Ruf standen, Anführer der UCK zu sein oder dort, wo die serbische Polizei und auch Armee vermutete, daß die UCK Hauptquartiere hätte.  Darunter haben auch viele Unschuldige gelitten. Die Grenzen zwischen UCK-Kämpfern und -Unterstützem war für die Polizei außerordentlich fließend. Prinzipiell war für sie jeder Albaner auf dem Lande ein Unterstützer der UCK. Das kann man aber nicht so sagen. Ich habe selbst erlebt, daß viele Albanerlnnen, insbesondere die ältere Generation, die den Krieg noch miterlebt hatte, der UCK sehr kritisch gegenüberstand. Mir wurde einmal gesagt: "Der gute Hund führt den Wolf nicht ins Dorf", das heißt, sie wußten sehr wohl, was auf die Zivilbevölkerung zukommen würde bei militärischen Aktionen der UCK. Die UCK hat ihre militärischen Aktionen auch gemacht, um den Westen zu einem militärischen Eingreifen zu zwingen.

ORL: Waren die Vertreibungen absehbar ?

Noch am Tag vor den Bombardierungen wurde ich von einer albanischen Freundin bei einer Menschenrechtsorganisation informiert, daß die Situation zwar angespannt sei, daß ein Teil des Stadtviertels in Djakovic angegriffen worden sei. Das war aber nichts Außergewöhnliches - leider. Angriffe dieser Art hat es, wie ich eben schon sagte, fast ein ganzes Jahr hindurch gegeben, ohne daß der Westen groß darauf reagiert hätte. Der CIA hat bereits Ende Januar, Anfang Februar '99 die Situation so eingeschätzt, daß es zu großen Vertreibungen im Falle einer Bombardierung kommen würde und hat die amerikanische Regierung auch davor gewarnt.  Außerdem hatte Seselj, der Präsident der serbischen radikalen Partei und Vizepräsident der Regierung Milosevic bereits im Februar '99 angekündigt, daß es im Falle der Bombardierung zu Vertreibungen im Kosovo kommen würde. Er hat gesagt, daß dann "keine Albaner mehr im Kosovo bleiben würden". Das ging über sämtliche Medien und auch der Westen hat davon gewußt.

ORL: Wie ist die Lage der Oppositionsgruppen in Serbien heute ?

Auf serbischer Seite haben die Bombardierungen dazu geführt, daß die oppositionellen Kreise mundtot gemacht wurden. Es kann sich niemand mehr leisten, gegen das Regime öffentlich aufzutreten, etwa um die Vertreibungen im Kosovo anzuprangern. Im April ist der Herausgeber einer oppositionellen Zeitung auf der Straße abgeknallt worden wie ein Hund. Es war eine Warnung - an alle, die versuchen, öffentlich gegen die Regierung zu arbeiten. Das hat die oppositionelle Szene in Belgrad sehr geschockt. Daraufhin sind etliche nach Ungarn geflüchtet.  Alle anderen sind sich bewußt, daß sie sich in Lebensgefahr befinden.

ORL: Wie muß eine Lösung für das Kosovo deiner Meinung nach aussehen?

Ich gehe davon aus, daß es zunächst einen Autonomiestatus für die AlbanerInnen geben wird mit westlichen Garantien. Das hieße, das Kosovo wird einige Jahre lang unter internationaler Verwaltung stehen.  Es muß leider unbedingt militärische UN-Sicherungstruppen geben, um zu verhindem, daß Polizei- oder Armeeeinheiten Serbiens oder gar paramilitärische Einheiten weiter aktiv bleiben. Es muß aber auch - und das ist genauso wichtig - dafür gesorgt werden, daß die UCK entwaffnet wird. Es reicht aber nicht aus, sogenannte Friedenstruppen zu schicken. Wenn man will, daß SerbInnen und Albanerlnnen im Kososvo weiterhin zusammenleben, dann muß auch zivile Friedensarbeit getan werden. Das muß von Leuten gemacht werden, die Sprachkenntnisse haben, Interesse am Land, mit dem Wissen um die Wichtigkeit von Unparteilichkeit, mit Erfahrungen in der Konfliktbearbeitung. Die Erfahrungen, die wir in der Dialogarbeit gemacht haben, weisen darauf hin, daß prinzipiell das Potential für Vermittlungsarbeit vorhanden ist, und ich denke, daß ein Dialog auch noch nach diesen wirklich blutigen Auseinandersetzungen möglich sein wird. Das alles unter der Voraussetzung, daß die Serblnnen überhaupt bereit sind im Kosovo zu bleiben unter einer albanischen Autonomie. Ich fürchte, daß viele der Serblnnen, die noch im Kosovo leben, die dort geboren und aufgewachsen sind und deren Heimat das Kosovo ebenso ist wie der dort geborenen AlbanerInnen, das Land verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlen werden.

OPL: Ich bedanke mich für das Interview
 

Quelle: Handreichungen für Kirchengemeinden zur Friedensdekade 1999, herausgegeben von: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V., Blücherstr. 14, D-53115 Bonn, Tel 0228/24 999-0, Fax 0228/24 999-20, e-mail agdf@friedensdienst.de, Internet: www.friedensdienst.de


Ökumenische FriedensDekade 7. - 17. Nov. '99:
                   „ ...dass Gerechtigkeit und Frieden
                              sich küssen” (Psalm 85)
unten: Kopie von  http://www.friedensdienst.de/  am 30.8.1999
 
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  • Zentralstelle KDV (Rechtliche Ressourcen zur Kriegsdienstverweigerung)
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Seite erstellt am 30.08.1999