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Human Rights Violations against Non-albanian Kosovars

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Meldung vom 03.08.1999 20:27   http://seite1.web.de/show/37A73347.AP1
 
Schwere Vorwürfe von Menschenrechtlern gegen Kosovo-Albaner

Befreiungsarmee UCK für die meisten Gewalttaten an Serben und Roma verantwortlich gemacht - Human-Rights-Watch-Bericht spricht von gewollten Vertreibungen - Kritik an KFOR

Pristina (AP)

Im Zusammenhang mit der Verfolgung von Serben und Roma im Kosovo haben internationale Menschenrechtsgruppen schwere Vorwürfe gegen Angehörige der albanischen Bevölkerungsmehrheit und insbesondere die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) erhoben. Nach einem am Dienstag von der New Yorker Organisation Human Rights Watch veröffentlichten Bericht steht hinter den meisten Gewalttaten eher die Absicht zur Vertreibung als der persönliche Wunsch nach Rache für zugefügte Leiden. Kritisiert wird auch die Kosovo-Schutztruppe (KFOR) die weder in der Lage noch dazu ausgebildet sei, die Gewalt zu stoppen.

       Zu fast identischen Ergebnissen kommt auch das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma. Beide Gruppen machen die UCK für einen großen Teil der Gewalttaten gegen Serben und Roma im Kosovo verantwortlich. Täglich würden Serben von militanten Kosovo-Albanern bedroht, verprügelt und getötet, hieß es in Erklärungen beider Menschenrechtsorganisationen. Beide Organisationen berichteten auf Basis der Aussagen von Opfern über anhaltende Grausamkeiten seit dem Abzug der jugoslawischen Truppen Mitte Juni. Vor allem Männer würden häufig entführt, misshandelt und getötet. Aufgrund der Lage sind laut Human Rights Watch in den Wochen seit dem Abzug der jugoslawischen Armee über 164.000 Serben und eine «bedeutende Zahl von Roma» aus der Provinz geflohen.

       Die Roma werden von den Albanern beschuldigt, während der vorherigen Vertreibung der Kosovo-Albaner mit den Serben gemeinsame Sache gemacht zu haben. Inzwischen sind die meisten der damals Vertriebenen wieder ins Kosovo zurückgekehrt, viele von ihnen mit dem Wunsch, sich für erlittenes Unheil zu rächen. Der britische KFOR-Oberkommandierende Michael Jackson hatte den Kosovo-Albanern am Wochenende vorgeworfen, nicht weniger gewaltbereit zu sein als vor ihnen die Serben. KFOR-Sprecher Roland Lavoie wies am Dienstag die Kritik der Menschenrechtler zurück und sagte, trotz der Rückkehr von 750.000 albanischen Flüchtlingen sei die Mordrate halbiert worden. Die Leute gingen wieder zur Arbeit. Die KFOR könne nicht überall sein; ohne ihre Anwesenheit wäre aber die Lage noch schlimmer.

       Auch die UCK wies die Anschuldigungen zurück. Ein Sprecher der Gruppe versicherte, UCK-Kämpfer seien nicht an Gewalttaten beteiligt. Aber schließlich könne jeder in Albanien UCK-Uniformen für 30 Mark kaufen. Opfer von Gewalttaten beschrieben die Täter immer wieder als Männer in UCK-Uniformen.

       Französische KFOR-Soldaten nahmen am Dienstag einen Serben fest, den sie für einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher hielten. Wie ein Sprecher später mitteilte, wurde der Mann jedoch nach wenigen Stunden wieder freigelassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich um eine Verwechslung handelte.

© AP


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Seite erstellt am 12.08.1999