Bonn/Göttingen, 29.9.1997
Die albanischen Studenten im serbisch regierten Kosovo-Gebiet haben
vor wenigen Tagen mit friedlichen Protesten begonnen. Sie fordern für
die albanische Jugend freien Zugang zur Universität Pristina und zu
den Schulen. Jeden Abend finden Schweigemärsche statt. Die serbische
Polizei hat starke Verbände in Pristina zusammengezogen und mit "Maßnahmen"
gegen die angeblichen "Provokationen" gedroht.
Aus Solidarität mit den Studenten in Pristina treffen sich kosovo-albanische
Flüchtlinge in Deutschland am kommenden Samstag in Bonn zu einer Großdemonstration,
die von der
Demokratischen Liga für Kosova (LDK) und der Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) veranstaltet wird. Es werden mindestens 20.000
Teilnehmer erwartet.
Die Albaner im Kosovo leben in apartheid-ähnlichen Verhältnissen.
Nach der serbischen Machtübernahme in der vorher selbstverwalteten
Provinz 1990 wurden die Universität Pristina und die Schulen im Kosovo
für Albaner geschlossen.
Hunderttausende albanische Kinder, Jugendliche und Studenten werden
seitdem in Hinterzimmern und Privathäusern in Untergrundschulen unterrichtet,
wo sie ständig mit Überfällen der serbischen Polizei rechnen
müssen.
Wir laden Sie herzlich ein zur
Es sprechen: deutsche Bundestagsabgeordnete aller Parteien (angefragt), Vertreter albanischer Parteien und Verbände aus dem Kosovo, Vertreter der Demokratischen Liga für Kosova und der Gesellschaft für bedrohte Völker
Weitere Informationen:
Als ob das alles nicht genügte, werden die Albaner in jüngster Zeit durch die Pläne Serbiens bezüglich einer Kolonialisierung Kosovas durch die Ansiedlung von Serben aus anderen Gebieten in ihrer Existenz bedroht. Es besteht die große Gefahr einer systematisch erfolgenden ethnischen Säuberung gerichtet gegen die Albaner in Kosova.
Im Namen des Friedens ertragen wir Albaner Unerträgliches und haben unter der Führung von Präsident Rugova gewaltfrei Gewaltiges bewegt. Wir haben den Krieg abgelehnt, ein eigenes Schulsystem organisiert, desgleichen ein auf Solidarität gegründetes Selbstfinanzierungssystem sowie Selbsthilfelösungen in Kultur und Nachrichtenwesen. Wir haben einen Volksentscheid über die Unabhängigkeit Kosovas durchgeführt, Mehrparteienwahlen für das Parlament der Republik und das Amt des Präsidenten abgehalten. Wir haben zur Gewalt NEIN! gesagt.
Im Namen der von den Albanern für den Frieden ausgestreckten Hand,
laden wir Sie ein, sich am 4. 0ktober 1997 um 12 Uhr mit uns auf dem Münsterplatz
in Bonn zusammenzuschließen. Wir erwarten ca. 30 000 Teilnehmer.
Wir protestieren friedlich, um folgenden Forderungen bei der deutschen
Regierung Nachdruck zu verleihen:
Vertretung das Demokratischen Bundes von Kosova (LDK) in der BR Deutschland.
Königstraße 54 B, D-70173 Stuttgart.
Tel.: 0711-221630, Fax: 0711-221292: Email: 100044.2641@compuserve.com
Bankverbindung: Commerzbank Stuttgart: BZ 600 400 71 Konto Nr.: 511
7486
Goettingen/Bonn, 29 September 1997
Over the past few days, the Albanian students in the Serbian-ruled province
of Kosovo have
held daily silent marches through the streets of Prishtina, the province's
capital. They demand that the Albanian youth of Kosovo be allowed to return
to the regular schools and the university. Further demonstrations were
announced for the beginning of October.
Heavily armed Serbian police forces have been stationed in the town.
Next Saturday, the Kosovo-Albanians in Germany will meet for a rally
in Bonn to show
their solidarity with the demonstrating students. The rally is organized
by the Democratic League for Kosova (LDK) and the Society for Threatened
Peoples. At least 30,000 visitors are expected at the demonstration.
The Albanians in Kosovo live under circumstances comparable with those
under the
former apartheid regime in South Africa. In 1990, when the Milosevic-led
regime in
Belgrade revoked Kosovo's autonomy and self-governing rights, the university
and the
schools were practically closed for Albanians. Since then, hundreds
of thousands
of Albanian pupils and students are receiving instruction in private
houses and back rooms,
exposed to continuous repression and assaults by the Serbian police.
We cordially invite you to take part in the
For further information, please call