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VILLINGEN-SCHWENNINGEN
Kontaktstelle für traumatisierte Flüchtlinge


Bericht einer Reise in den Kosovo
vom 14.4.2000 bis 25.4.2000

Ernst-Ludwig Iskenius
Monika v. Mirbach
Villingen-Schwenningen, 3. Mai 2000

       
      Einleitung:


    Die Rückkehr der Flüchtlinge in den Kosovo hat begonnen. Die Kosovo-Albaner machen in unserer Region eine der größten Flüchtlingsgruppen aus. Die Rückkehr soll nach dem Willen der Landesregierung bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Umsetzung durch die unteren Verwaltungsstellen wird mit finanziellen Anreizen, Druck, Drohungen und bisher mit vereinzelten Abschiebungen durchgeführt. Viele Menschen kommen deshalb zur Rückkehrberatung in unser Büro, um sich zu informieren. Manche haben wegen der langen Abwesenheit von ihrer Heimat nur vage Vorstellungen über die tatsächliche Situation dort, neue Ängste und Unsicherheiten treten auf, es gibt auch Verzweiflung, weil sich die Betroffenen zum jetzigen Zeitpunkt eine Rückkehr (noch) nicht vorstellen können. Leider ist, wie bei den bosnischen Flüchtlingen, eine sogenannte Informationsfahrt nicht vorgesehen.

    Eine freiwillige Rückkehr aus einem oft jahrelangen Exil ist ein komplizierter Prozeß; dieser wird beeinflusst durch äußere Bedingungen, persönliche Veränderungen während der Exilzeit sowie die individuelle psycho-soziale Situation der einzelnen Rückkehrer. Dies gilt besonders für traumatisierte Flüchtlinge. Den schwierigen Anforderungen, denen diese Menschen ausgesetzt sind, werden die Erlasse und Verwaltungsvorschriften häufig nicht gerecht. Es bedarf häufig zusätzlicher Unterstützung, Ermutigung und Verständnis für den zu bewältigenden Prozeß bei dieser Rückkehr, damit diese Menschen nicht überfordert werden.
     

      Ziele und Absichten unserer Reise:


    Ziel unserer Reise war es, an Hand von konkreten Beispielen die Bedingungen im Kosovo kennenzulernen, mit denen Flüchtlinge, die aus Deutschland zurückkehren, konfrontiert werden. Damit wollen wir unsere Rückkehrberatung und manchmal -begleitung für die Betroffenen ein wenig effektiver machen. Im einzelnen wollten wir
     

    1. den formalen Prozeß der Rückkehr im Kosovo kennenlernen,

    2. an Hand von konkreten Beispielen gelungene, aber auch nicht gelungene Rückkehr dokumentieren,

    3. Bedingungen und Voraussetzungen für eine Rückkehr in Sicherheit und Würde herausfinden,

    4. sowie festzustellen, welche Unterstützung und Hilfen für Rückkehrer sinnvoll und effektiv sind.

      Unsere Reiseroute:


    Unser Reiseweg in den Kosovo entsprach in etwa dem, den viele Rückkehrer auf dem Landweg in den nächsten Monaten nehmen werden: Mit dem Auto wurden wir von einem Kosovo-Albaner, der ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht in Deutschland hat, von Villingen, über Venedig, mit dem Schiff nach Griechenland, von dort über Mazedonien in den Kosovo mitgenommen, insgesamt eine Fahrt von 60 Stunden (einschließlich Überfahrt mit dem Schiff). Unterwegs sahen wir eine Reihe von schwer bepackten Autos, die Möbel, Werkzeug und anderes Gerät zu ihren Familien in den Kosovo brachten oder selbst zurückkehrten. Der fünfstündige Aufenthalt an der Grenze von Griechenland nach Mazedonien (zwischen Florina und Bitola) gab uns nur einen Vorgeschmack davon, was sich in den nächsten Monaten an dieser Grenze abspielen wird. Zügiger verlief die Abfertigung durch die Kfor an der mazedonisch-kosovarischen Grenze, wobei der Kfor-Soldat uns fragte, was denn los sei, er habe heute schon 300 Autos aus Deutschland abfertigen müssen.

    Im Kosovo selbst besuchten wir acht Familien, wovon fünf bereits zurückgekehrt waren und in drei Familien sollten wir die Rückkehrbedingungen untersuchen. Obendrein sprachen wir in Pristina mit IOM (International Organization for Migration), dem Informationsbüro der Caritas und der Diakonie, dem Internationalen Roten Kreuz (IRK), der Hilfsorganisation ADRA (Adventist Development and Relief Agency), die für die Obdachlosen zuständig ist, sowie mit Kinderberg e.V., einer deutschen Hilfsorganisation, die sich schon seit 3 Jahren um die Verbesserung im Gesundheitsbereich im Kosovo bemüht und mit der wir seit langem in Kontakt sind. Wir besuchten obendrein die Krankenhäuser in Prizren und in Pristina. Leider war die zuständige Person für den Wiederaufbau bei UNHCR nicht zu sprechen.

    Die Rückreise verlief in einem Bus über Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Österreich nach Deutschland, insgesamt ungefähr 50 Stunden. Diese Route nehmen viele in Deutschland lebende Gastarbeiter aus dem Kosovo wahr.
     

      Allgemeine Eindrücke:


    Am auffälligsten sind die vielen Autos auf den Straßen. Die wenigsten haben ein Nummernschild und wurden schwarz eingeführt. Während im letzten Jahr viele Menschen entlang der meist leeren Straßen zu Fuß liefen, sind diese Fußgänger in diesem Jahr verschwunden. Es gibt noch keine veröffentlichte Statistik über die Verkehrsunfälle, mehrere Leute haben uns aber bestätigt, dass die Unfallrate erheblich gestiegen sei. Die schlechten Straßen sind diesem Verkehr nicht mehr gewachsen, neben dem Privatverkehr sind es die vermehrten Lastwagen, die Waren aus allen Teilen Europas herankarren, und die Autos der ausländischen Organisationen und der Militärs. Es fehlen Polizisten, die Führerscheinkontrollen durchführen und Geschwindigkeitsübertretungen ahnden könnten. Die internationale Verwaltung (UNMIK) will diesem Problem einen Riegel vorschieben, indem sie ab Mai die Registrierung einführen möchte und dementsprechend auch Geld verlangen wird. Ob dann der Kosovo aufhören wird, Abladeplatz für Schrottautos aus Westeuropa zu werden, wagen wir allerdings noch zu bezweifeln. Die neue Bewegungsfreiheit, und sei sie nur auf den Kosovo beschränkt, wird von vielen Menschen genossen.

    Das zweite auffällige Merkmal ist der Wiederaufbau der Häuser. Überall sieht man neu gemauerte Häuser, ausgebesserte Frontmauern und neue Rohbauten. Dies ist nicht allein auf Aktivitäten von Hilfsorganisationen zurückzuführen, sondern viele, die über eine oft nur kleine Summe Geld verfügen, meist mit Unterstützung aus dem Ausland, haben begonnen, ihre zerstörten Häuser wieder herzurichten. Wessen Haus bis auf die Grundmauern zerstört worden ist, wer kein Geld hat, nicht über entsprechende Verbindungen im Ausland verfügt und Hilfsorganisationen sich nicht um das betreffende Dorf bemühen, ist schlecht dran (siehe auch unter Beschreibung von Familien). Die Obdachlosigkeit ist deshalb bisher als nicht allzu großes Problem sichtbar geworden, weil die Familien und Verwandten bzw. Freunde äußerst eng zusammengerückt sind, die noch heilgebliebenen Wohnungen, vor allem in den größeren Städten, völlig überfüllt sind und viele sich der Hoffnung hingeben, jetzt mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Baumaterial scheint zur Zeit noch genügend vorhanden zu sein, UNHCR warnt aber vor einem Mangel in diesem Jahr, weil nicht schnell genug nachgeliefert werden könnte. Diese an sich erfreuliche Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass trotzdem eine Reihe von Menschen zur Zeit nicht in der Lage ist, das zerstörte Haus wieder zu errichten. Häuser, die von Serben und anderen Minderheiten verlassen wurden, sind entweder zerstört oder von Albanern okkupiert.

    Die Knappheit von Wohnraum wird vor allem in Pristina sichtbar. Dort ist die Stadt innerhalb eines Jahres von 250 000 Einwohnern auf über 400 000 Einwohner angestiegen und es kommen jeden Tag mehr Menschen. Man sieht dieser Stadt förmlich an, dass sie aus allen Nähten platzt. Das versetzt sie in einen zusätzlichen sozialen Stress, der sich auch im Ellenbogenverhalten der Menschen widerspiegelt. Verschärfend kommt hinzu, dass jede der über 300 NGO’s (Non-Governmental Organizations) Häuser zu horrenden Mietpreisen benutzt, die deshalb für Wohnungslose nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Stadt, im letzten Jahr schon verlottert, verkommt in Müll und Staub. Dagegen sind andere Orte, z.B. Prizren oder Kamenica zusammen mit den ausländischen Streitkräften aufgeräumt, die Müllbeseitigung organisiert und der Schutt weggeräumt.

    Die Verwaltung der UNMIK und ihrer angegliederten UN-Organisationen wie UNHCR, UNICEF und WHO haben nur wenig direkten Kontakt mit den von ihnen zu verwaltenden Menschen. Die meisten Menschen wissen nicht, wie sie in Kontakt zur UNMIK-Verwaltung treten können. Zwar soll es auf jeder Ortsebene Verbindungsbüros und -komitees von Albanern geben, diese funktionieren allerdings sehr unterschiedlich und inwieweit sie wirklich eine Lobbyfunktion für die Bedürfnisse der kosovarischen Bevölkerung gegenüber der UNMIK-Verwaltung ausüben können, konnten wir nicht genau herausfinden. Wir haben allerdings häufig erleben müssen, wie hilflos und ohne Informationen die Menschen waren, wenn wir sie auf die UNMIK-Verwaltung ansprachen. Auch die ausländischen NGO’s sind oft eher eine Nebenverwaltung zur etablierten UNMIK als ein Verbindungsglied zur inländischen Bevölkerung.
     

      Was erwartet die Flüchtlinge nach der Rückkehr?


    Vor Ort haben wir uns bei den zuständigen Organisationen erkundigt, was mit den Flüchtlingen nach Ankunft am Flughafen passiert. Zunächst werden sie von IOM (International Organization for Migration ) am Flughafen abgeholt und zum IOM-Büro nach Pristina gefahren, wo sie das Geld für die Rückkehr in Empfang nehmen können. Von dort werden sie zu UNHCR gebracht und von da aus in ihre jeweiligen Heimatorte transportiert. Ist ihr Haus zerstört, stellt UNHCR ein Zelt auf ihrem Grundstück zur Verfügung. Wir mussten feststellen, dass die Rückkehrorganisation von IOM und UNHCR gut funktioniert.

    Was passiert aber mit den Rückkehrern, die kein Haus und auch keine Verwandten haben, bei denen sie untergebracht werden können?

    Da vor unserer Reise ein junger Mann in unserem Büro war, der seine ganze Familie vermisst und dessen ganzes Dorf zerstört wurde, wollten wir wissen, wo dieser Mann nach der Rückkehr leben sollte. Wir erhielten die Adresse von der Hilfsorganisation ADRA (Adventist Development and Relief Agency), welche in Pristina für die Unterbringung der Obdachlosen zuständig ist. Wir wurden sehr freundlich empfangen und man zeigte uns ein Shelter-camp für obdachlose Rückkehrer.

    Was wir dort sahen war erschreckend. In einem ehemaligen Rindermastbetrieb leben in einem Stall ca. 150 Menschen. In den Boxen stehen 25 Zelte, die von UNHCR zur Verfügung gestellt wurden. Es gibt 2 Öfen zum Kochen und eine Dusche für alle Personen. Sechs solcher Stallgebäude gibt es auf dem Gelände. Außerdem ist das Areal von einem hohen Zaun umgeben und ein Pförtner öffnet jedes Mal das Tor, wenn jemand passieren möchte. Das nächste Dorf ist 2 km entfernt und für die Schulkinder täglich ein weiter Weg. Die Menschen, die dort leben, wissen überhaupt nicht, wie lange sie dort bleiben müssen. Keine Hilfsorganisation kümmert sich um dieses Camp. Für die vielen Kinder gibt es keine psychosoziale Versorgung. Auch für die Frauen, die vorwiegend dort untergebracht sind, gibt es weder Ansprechpartner von außen noch Möglichkeiten für soziale Aktivitäten. Das einzige, was diese Menschen tun können, ist warten. Die meisten haben schlimme Erlebnisse hinter sich, bei allen ist das Haus zerstört. Einmal in der Woche kommt ein Militärarzt der Kfor in dieses Camp, um die allernötigste medizinische Versorgung zu gewährleisten. Es ist uns nicht klar, wie Kinder und Frauen durch einen solchen Arzt adäquat versorgt werden können. Es muß damit gerechnet werden, dass alle Rückkehrer aus Deutschland, die nicht bei ihren Verwandten oder Freunden unterkommen können, in einem solchen ehemaligen Rinderstall untergebracht werden. Dafür sind die noch leerstehenden Stallgebäude bereits eingerichtet.
     

      Die medizinische Versorgung:


    Die von serbischen Ärzten verlassenen Gesundheitsinstitutionen wie Kranken- häuser, Ambulatorien oder Gesundheitsposten sind von albanischen Ärzten weitgehend übernommen worden. Allerdings verdienen die Ärzte/Ärztinnen in der Regel nur zwischen 300,- DM und 450,- DM, womit sie in der Regel nicht ihre Familien ernähren können. Deshalb gehen viele noch einer privaten Praxis nach, wofür die Menschen allerdings selbst bezahlen müssen. Basismedikamente sind in der Regel in ausreichendem Maß vorhanden, dagegen fehlen teure spezielle Medikamente wie Zytostatika, Erythropoetin etc. Nach wie vor werden Herzpatienten und Tumorpatienten ausgeflogen, es gibt z.T. enge Kooperationen mit verschiedenen Zentren im westlichen Ausland. Dagegen sind die baulichen und die medizintechnische Geräteausstattung noch weit hinter dem mitteleuropäischen Standard. Allerdings sind die Begehrlichkeiten bezüglich der Ausstattung verständlicher Weise groß, haben doch die meisten Ärzte in Belgrad, Zagreb oder gar im westlichen Ausland studiert oder kennen unsere Ausstattung theoretisch aus Büchern. Allerdings haben viele Ärzte nicht die nötige Praxiserfahrung, waren sie doch unter den Bedingungen der Apardheit seit über 10 Jahren aus den Gesundheitsinstitutionen verdrängt und mussten sich im völlig unterausgestatteten Parallelsystem bewegen. Als zusätzliches Problem kommt noch hinzu, dass die meisten Ärzte/Ärztinnen Spezialisten sind und wenig Interesse an einer funktionierenden Basismedizin haben. Die Allgemeinärzte sind nicht sehr hoch angesehen, und jeder versucht, möglichst in der Stadt unterzukommen. Viele Dörfer sind von Ärzten verwaist, die Hilfsorganisationen können dies mit ihren vorübergehenden mobilen Kliniken nicht kompensieren; Patienten müssen oft weite Wege zurücklegen, um zum Arzt zu kommen, die Straßen außerhalb der Hauptverkehrswege sind sehr schlecht; wer kein Auto hat, ist häufig schlecht dran und geht erst gar nicht zum Arzt.

    Wir besuchten die Pädiatrie, die Infektionsstation und die Dialysestation im Krankenhaus in Pristina. Dies gilt als Universitätskrankenhaus, Studenten werden ausgebildet. Die Pädiatriestation schaut sehr viel freundlicher als im letzten Jahr, als ich sie zuletzt besuchte. An einigen Wänden waren Bilder gemalt, es gab einen Raum mit Spielzeug für die Kinder. Schwestern kümmerten sich um die kranken Kinder, was letztes Jahr noch keine Selbstverständlichkeit war. Bis auf die Infektionskrankheiten, werden die kranken Kinder auf dieser Station behandelt, allerdings sah ich keine kleinen chirurgischen Patienten. Eine kinderpsychiatrische Abteilung sei im Aufbau, bisher machte diese Arbeit lediglich ein einziger Kinderarzt mit, der sich für die Kinderpsychiatrie interessiert. Mit traumatisierten Kindern habe man keine Erfahrung, ein flächendeckendes Behandlungsnetz sei noch nicht einmal in Ansätzen vorhanden.

    Die Infektionsstation machte wie im letzten Jahr einen sehr geschäftigen Eindruck. Fast 50% der Patienten sind Kinder und es werden sehr schwere akute Krankheitsbilder wie schwere eitrige Gehirnhautentzündungen oder tuberkulöse Meningitis nach westlichem Standard mit Erfolg behandelt. Die Dialysestation ist voll ausgelastet, die Maschinen sind eher alt und fallen auch mal aus. In der Regel sei der Nachschub an Basismaterialien gesichert, es kann aber auch mal zu Engpässen mit der Dialyseflüssigkeit kommen. Spezielle Medikamente sind allerdings nicht vorhanden und können, falls die Patienten sie nicht selbst mitbringen, nicht verabreicht werden.

    Wir diskutierten mit dem Chefarzt der Abteilung die Möglichkeiten einer Nachbehandlung für Nierentransplantierte. Diese Nachbehandlung und entsprechende Laborkontrollen seien zur Zeit noch nicht möglich, man hoffe, in einigen Jahren so weit zu sein. Erfahrungen mit Nierentransplantierten habe er persönlich in etwa 50 Fällen.

    Bisher kann von einer flächendeckenden Behandlung traumatisierter Menschen im Kosovo keine Rede sein. Die ausländischen NGO’s tun sich schwer, die westlichen Behandlungskonzepte zu etablieren, es gibt nur wenige einheimische Ärzte, die sich bisher mit dieser Problematik auseinandergesetzt haben. Rückkehrer, die an einem PTSD leiden, erfahren zur Zeit in der Regel keine Unterstützung und keine Hilfe.

      Die Situation der besuchten Familien
A. Familie 1:


Diese Großfamilie ist mit 11 Personen nach einer abenteuerlichen Flucht nach Villingen gekommen. Aus dieser Familie waren schon zwei männliche Personen in früheren Jahren gekommen, die dem Polizei- und Wehrdienstterror entgehen wollten. Diese Familie verließ im Oktober 1999 Villingen in zwei Schüben: Zunächst ging das jüngere Ehepaar zurück, um die Situation vor Ort, insbesondere in ihrem Haus, zu sehen und Vorbereitungen für die Rückkehr des Rests der Familie zu treffen. Einen Monat später ging dann der Rest der Familie zurück. Die Voraussetzungen für die Rückkehr waren günstig:
 

- Das Haus der Familie war nicht zerstört, lediglich einige Fenster zerbrochen.
- Der Mann hatte eine bezahlte Arbeit und konnte dort gleich wieder anfangen. (200 DM/Monat Einkommen)
- Es existiert noch eine funktionierende Nebenerwerbslandwirtschaft, die z.T. den Ausfall des Einkommens kompensieren kann.
- Zur weiteren sozialen und ökonomischen Unterstützung hat diese Familie noch Verwandtschaft in der Schweiz und Deutschland.


Wegen dieser Voraussetzungen kann die Rückkehr als geglückt angesehen werden.
 

B. Familie 2:


Diese Familie war im wesentlichen während des ganzen Krieges im Kosovo. Die Familie hat mit 700 anderen Menschen im Wald überlebt. Der Vater und zwei Cousins wurden allerdings ermordet, der älteste Sohn floh nach Deutschland und ist wahrscheinlich so dem sicheren Tod entkommen. Das Haus der Familie wurde im Krieg ausgeraubt, verbrannt und bis auf die Außenmauern zerstört. Mit Unterstützung von ausländischen Hilfsorganisationen (ADRA Japan) konnten die erforderlichen Baumaterialien besorgt und noch vor dem Winter das Dach aufgebaut, Türen und Fenster eingesetzt werden. Jetzt im Frühjahr konnte das Haus notdürftig von innen renoviert und allmählich instandgesetzt werden. Der Sohn ging von Deutschland im September 1999 zurück und konnte als Lehrer gleich wieder in seinem alten Beruf anfangen (300,- DM Einkommen, bisher unregelmäßig ausgezahlt). Garten und Feld sind kultivierbar gemacht, in einem unter Folie errichteten Gewächshaus werden Paprika und anderes Gemüse angebaut. Durch die Bienenzucht und Honigverkauf kann das Einkommen der Familie verbessert und so ein ökonomisches Überleben gesichert werden. Allerdings ist zur Zeit kein Geld da, um in die alten Bienenstöcke zu investieren. Auch hier konnte durch bestimmte Umstände eine Rückkehr sinnvoll möglich gemacht werden.
 

C. Familie 3:


Trotz Anerkennung nach § 51 und der Möglichkeit, vorerst in Deutschland zu bleiben, ist eine Familie vor nicht langer Zeit in den Kosovo zurückgekehrt. Gleichzeitig ging der Bruder zurück, der hier eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung und einen guten, sicheren Arbeitsplatz hatte. Die Teilnahme am Wiederaufbau erschien ihnen sinnvoller, als unwillkommen weiter in Deutschland zu hocken. Insgesamt sind es drei Brüder, die zusammen in Pristina eine neue Firma zum Wiederaufbau von Häusern gegründet haben. Die Voraussetzungen dafür waren, dass durch einen günstigen Kredit in Höhe von 100 000 DM, den sie über eine slowenische Firma des Bruders bekommen konnten, in Geräte und Fahrzeuge investiert werden konnte. Bisher konnten sie 15 Arbeitsplätze schaffen, 10 weitere werden in Kürze durch die Eröffnung eines Restaurants geschaffen. Sie selbst wohnen und leben, da ihre Häuser im Herkunftsort total zerstört sind, noch sehr einfach in einem oder zwei Zimmern, die notdürftig in Pristina auf einem zerfallenen Werksgelände hergerichtet wurden. Günstig war auch, dass die in Deutschland erworbenen Möbel und einige andere brauchbare Dinge mitgenommen werden konnten und über einen abenteuerlichen Weg nach Pristina gebracht wurden. Allerdings muß man einschränkend sagen, dass für die Frau, die schwer traumatisiert zeitweise in unserer Betreuung war, große Schwierigkeiten hatte, sich im Kosovo wieder zu akklimatisieren. Ihren Platz hat sie bis heute noch nicht gefunden. Auch hier waren die positive Motivation, die Freiwilligkeit und schließlich eine günstige ökonomische Grundlage die wesentlichen Voraussetzungen für eine Rückkehr in Sicherheit und Würde.
 

D. Familie 4:


Diese Mitglieder dieser Familie waren als Kontingentflüchtlinge während der Bombardierungen der NATO in Villingen aufgenommen. Während die Männer zum größten Teil im Kosovo geblieben sind, sind die Oma, die Frauen und die Kinder nach Mazedonien, von dort nach Deutschland geflüchtet. Die Oma mit einer Tochter und zwei kleinen Kindern ist im November 1999 zurückgegangen, als zum ersten Mal der Druck der Behörden zur Rückkehr spürbar wurde. Eine Familie mit neugeborenen Zwillingen, wovon eines noch krank ist, und einem dreijährigen Kind, das immer noch unter den grausamen Erlebnissen leidet, ist bisher noch in Villingen geblieben. Die Rückkehrer mussten den ganzen Winter in einem 25 qm großen, sehr dunklen und feuchten Raum, der notdürftig in einem halbverfallenen Nebengebäude hergerichtet worden war, ausharren. "So eine Zeit können wir nicht noch einmal durchstehen", war die einhellige Antwort auf unsere Frage, wie sie es fertiggebracht hätten, dort zu leben. Mit Beginn des Frühjahrs ist ein Teil der Familie zurück in ein Zelt gezogen, das neben dem Haus auf dem Grundstück errichtet worden ist. Das eigentliche Wohnhaus ist bis auf die Grundmauern zerstört, (Kategorie 5), die Tiere - Kühe - und das landwirtschaftliche Gerät, z.B. der Trecker, ist ihnen gestohlen worden. Zwei der Familienväter haben Arbeit im nahegelegenen Braunkohlenbergwerk gefunden, hätten allerdings bisher noch kein Geld ausgezahlt bekommen. Sie arbeiten nur deshalb weiter, um ihre Sozialversicherungsansprüche nicht zu verlieren und eventuell irgendwann einen festen Arbeitsplatz zu haben. Aus eigener Kraft ist die Familie bisher nicht in der Lage, die notwendigen Materialien zu besorgen, den Aufbau würden sie selbst bewerkstelligen. Es sei zwar eine saudi-arabische Hilfsorganisation gekommen und habe das Haus registriert, aber danach hätten sie nichts mehr von ihnen gehört. Die Familie habe erfahren, dass die Zerstörung zu groß sei, um Hilfestellung beim Wiederaufbau zu geben. Notdürftig ist ein Garten angelegt, um dort frisches Gemüse heranzuziehen. Von den Hilfsorganisationen bekämen sie nur die Basisgrundnahrungsmittel. Eine Kuh würde ihnen schon helfen, zumindest den Kindern regelmäßig Milch und Milchprodukte anzubieten. Auf dem Grundstück wohnen noch weitere 22 Personen in dem einzig verbliebenen halbverfallenen Nebenhaus. Deren Häuser sind ebenfalls total zerstört und harren des Wiederaufbaus. Sollte aus Deutschland nun der Rest der Familie mit 3 kleinen Kindern zurückkehren, so wäre dies eine zusätzliche Belastung, die den Kollaps dieser Großfamilie bedeuten könnte. Dankbar und mit Tränen in den Augen wurde der Briefumschlag mit 100 DM angenommen, den die Restfamilie hier von ihrem bescheidenen Taschengeld angespart hatte.
 

E. Familie 5:


Diese Familie ging im April 2000 in den Kosovo zurück. Der Mann ist Maurer und dachte, er könne gleich sein Haus wieder aufbauen. Dieses Haus, das etwas abseits ganz im Osten des Kosovo nahe der serbischen Grenze hoch in den Bergen liegt, ist von Granaten zerstört und muß von den Grundmauern aus völlig erneuert werden. Auf dem Grundstück stehen noch zwei weitere Häuser seiner Geschwistern, die ebenfalls völlig zerstört sind. Das gesamte Dorf, etwa 22 Familien, lebt zur Zeit in einem noch nicht fertiggestellten Hochhausrohbau in der nächstgelegenen Kleinstadt Kamenica, etwa 20 km von dem Dorf entfernt. Die Verhältnisse sind sehr beengt, jede Familie hat gerade ein Zimmer zugewiesen bekommen, worin sie z.T. mit 8 bis 10 Personen leben. Das Treppenhaus und die Balkons ist noch völlig ungesichert, es wunderte uns, dass bisher noch keine schwerwiegenden Unfälle mit den vielen kleinen Kindern vorgekommen sind. Die kleine Tochter der von Villingen zurückgekehrten Familie ist aber gerade einen Tag vorher die noch nicht fertiggestellte Treppe heruntergefallen. Die Toilette ist vorne vor dem Haus errichtet, es ist ein einziges Plumpsklo für mehr als 100 Personen. Wasser muss aus einem einzigen Wasserhahn außerhalb des Hauses herangeschleppt werden. Die Gruppe hat mehrmals UNHCR gebeten, doch mehrere Toiletten hinzustellen, das sei aber abgelehnt worden. Nun haben alle Familien die Aufforderung bekommen, diesen Rohbau bis zum 7. Mai zu verlassen. Die Verzweiflung ist groß, denn für viele bedeutet dies eine ausweglose Situation, weil sie buchstäblich auf der Straße stehen. Am liebsten würden sie gemeinsam in ihr Dorf zurückgehen, sie könnten sich beim Wiedererrichten ihrer Häuser gegenseitig helfen und gegenseitig Sicherheit geben, zumal die Angst vor den serbischen Nachbarn, die in Nachbardörfern in der Nähe wohnen, sehr groß ist. Dies scheint aber nicht zu gelingen, weil keiner in der Lage ist, die entsprechenden Baumaterialien zu kaufen, bisher die Schweizer Hilfsorganisation, die helfen wollte, sich nicht gemeldet hat. Die Menschen wissen auch nicht, an wen sie sich um Unterstützung wenden können. UNHCR fühlt sich nicht zuständig, weil es sich bei ihnen hauptsächlich um Vertriebene oder Binnenflüchtlinge handelt. Die Stadtverwaltung von Kamenica kümmert sich ebenfalls kaum um diese Gruppe, weil sie eine der wenigen betroffenen Gruppen sind, deren Dörfer in diesem Bezirk zerstört worden seien. Unsere Familie aus Deutschland weicht nun auf die nicht minderbeengten Verhältnisse bei Verwandten in Pristina aus. Der Familienvater hofft wie 90% der übrigen Bevölkerung dort auf Arbeit, so dass er Materialien für den Hausaufbau kaufen kann. Er hofft auch, in das Wiederaufbauprojekt der Diakonie Baden Württembergs zu kommen, wozu er sich vor der Rückkehr beworben hat. Die Familie hat allerdings Angst, auch wenn sie Anschubhilfe bekommt, zunächst allein in das Dorf zurückzukehren und sieht sich nach einer Alternative in Pristina um, wo die Verwandten ihr ein Grundstück zur Verfügung stellen können. Dies scheint sowieso zur Zeit der Trend zu sein mit der Folge, dass das sowieso schon überfüllte Pristina immer mehr aus den Nähten platzt. Diese Rückkehr war sicherlich zu früh und brachte die Familie trotz der kleinen Rückkehrhilfe in eine schwierige Lage. Nur wenn sie in die Wiederaufbauhilfe der Diakonie einbezogen wird und/oder er eine bezahlte Lohnarbeit findet, nur dann wird diese Familie wieder auf die Beine kommen. Hier rächt sich, dass vorher keine Informationsfahrt möglich und damit auch keine gezielte und geplante Rückkehr durchführbar war.
 

F. Familie 6:


Nur die Eltern sind im Kosovo geblieben. Die Mutter ist krank und hat einen Schlaganfall, der Vater noch rüstig, aber er leidet darunter, über viele Jahre seine Kinder und deren Familie nicht gesehen zu haben. Diese sind schon vor einigen Jahren nach Deutschland geflohen und unterstützen die Eltern in ihrer materiellen Existenz. Die Eltern wohnen in einer fremden Wohnung in der nächst größeren Stadt, denn das Haus und das Anwesen dieser Familie ist total zerstört. Die meisten Häuser in diesem Dorf sind mittlerweile mit Hilfe der Hilfsorganisation Cap Anamur aufgebaut, dieses Haus wurde explizit von der Unterstützung ausgenommen, weil doch zwei Söhne in Deutschland seien. Es wurden keine Nachforschungen angestellt, wie die wirkliche finanzielle Lage dieser Söhne in Deutschland ist. Zwar hat die Familie hier in Villingen in den letzten Jahren eine regelmäßige Arbeit bekommen, das Einkommen ist allerdings nicht groß genug, um neben der Ernährung der Familie mit drei Kindern und der Unterstützung der Eltern noch zu sparen. Wegen des Asylverfahrens musste die Familie in der überteuerten Asylbewerberunterkunft wohnen bleiben. Das Haus ist völlig zerstört und muss von Grund auf erneuert werden. Die Familie in Villingen möchte sehr gerne zurückgehen, will allerdings zunächst noch die nötigen Geräte und Werkzeuge beschaffen, um eine Autowerkstatt zu errichten. Denn sie glaubt, nur mit einer eigenen Arbeit und regelmäßigem Einkommen wirtschaftlich auf die Beine zu kommen und damit auch das Haus wieder aufbauen zu können. Der Familienvater hat Autoschlosser gelernt und könnte einen solchen kleinen Betrieb aufbauen, wenn die nötigen Werkzeuge besorgt worden sind. Dafür wird er etwa 6-7000 DM brauchen, wofür er nach wie vor spart, denn einen Kredit in dieser Größenordnung bekommt er nicht, weil er nichts außer seine Arbeitskraft und sein Können vorweisen kann. Mit Unterstützung und einer Anschubfinanzierung wäre es sicherlich möglich, seine Existenz und die seiner Eltern zu sichern, die Suche dafür ist bisher vergeblich verlaufen. Sobald Geld für Materialien vorhanden ist, würde der Vater auch mit dem Wiederaufbau des zerstörten Hauses beginnen.
 

G. Familie 7:


Diese Familie wurde während des Krieges getrennt. Während die Eltern im Kosovo geblieben sind, wobei die Mutter psychisch schwer erkrankt ist, sind drei Brüder nach Deutschland geflohen, während zwei Brüder mit ihren Familien geblieben sind. Einer von den Flüchtlingen in Villingen-Schwenningen ist schwer nierenkrank und bedarf regelmäßiger Blutwäsche. Für die beiden Familien, die im Kosovo geblieben sind, sind mittlerweile in einem neuen Haus auf dem Grundstück zwei Zimmer hergerichtet. Das elterliche Wohnhaus, in das auch der kranke Sohn zurückkehren muss, ist nach wie vor zerstört (Kategorie 5). Es ist zwar vom alten Vater schon einiger Schutt weggeräumt und die noch brauchbaren Ziegel schön säuberlich aufgeschichtet worden, aber auch hier fehlt es an Baumaterial und finanziellen Ressourcen, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Bisher hat die Familie noch keine Hilfsorganisation gesehen. Zur Zeit leben alle noch im Keller des Hauses. Dies ist ein feuchter dunkler Raum, dessen Wände schimmelig sind, wo gekocht, gewaschen und geschlafen wird. Wenn allerdings nicht bald von außen Unterstützung kommt, wird das alte Ehepaar wohl noch einen zweiten Winter in diesem Kellerloch verbringen müssen. Sollte der nierenkranke Sohn ebenfalls dorthin zurückkehren, müsste er mit ihnen dort leben. Die Mutter ist von den erlittenen Kriegserlebnissen noch gezeichnet, außerdem leidet sie an schlimmen Rückenschmerzen, die bisher hat keiner lindern können und die sie fast gehunfähig machen.
 

H. Familie 8:


Diese Familie lebt nicht sehr weit von Pristina, allerdings in einem Gebiet, das von serbischen Sicherheitskräften und Paramilitärs stark heimgesucht worden ist. Die Familie, die wir besuchten, hat sechs vornehmlich männliche Mitglieder und die alte Mutter ermordet verloren. Die Toten sind erst vor kurzem in einem Massengrab gefunden worden. Der Rest der Familie lebt in einem kleinen Haus, während das Haupthaus noch unbewohnbar ist (ausgebrannt). Sie leben mit 22 Personen, vorwiegend Frauen und Kinder, zusammen auf dem Grundstück. Der Schrecken und die brutale Ermordung der Familienmitglieder lastet schwer auf dieser Familie. Sie ist äußerst ängstlich und misstrauisch gegenüber Fremden. Das zeigte sich anfangs, als wir das Grundstück betreten wollten und zunächst niemand aufmachte. Als wir schon wieder gehen wollten, erschien vorsichtig eine Frau in der Tür, die unseren Dolmetscher befragte. Er stellte uns vor und wir erklärten unsere Absichten. Wir erwähnten auch die Namen der noch in Villingen-Schwenningen verbliebenen Verwandten, die allerdings zunächst völlig verleugnet wurden. Erst ganz allmählich taute die Frau auf und lud uns in das Haus ein, als sie merkte, dass wir wirklich aus Deutschland kamen und die hier schutzgefundenen Verwandten kannten. Dann wurden wir sehr herzlich empfangen. Alle, eingeschlossen die Kinder, sind von der erlittenen Gewalt noch schwer gekennzeichnet. Die sinnlose Ermordung ihrer engsten Verwandten ist noch nicht verarbeitet. Eine Frau ist mit ihren Kindern im Dezember aus der Schweiz zurückgekehrt, um die vermissten Familienangehörigen zu suchen, bis sie im Januar diesen Jahres die schreckliche Gewissheit erfahren musste. Die Gespräche kreisten fast ausnahmslos um die verlorenen Familienangehörigen. Die Trauer und eine hilflose Wut über das angetane Leid war allen Frauen noch anzusehen. Sie waren eine große angesehene Familie gewesen, die wirtschaftlich ihr Auskommen hatte. Jetzt halten sie sich mit Landwirtschaft ein wenig über Wasser, sind aber auf die Zuwendungen von Verwandten im Ausland angewiesen. Zusätzlicher Platz für weitere rückkehrende Verwandte auf dem Grundstück ist, solange das andere Haus noch nicht wieder hergerichtet ist, völlig ausgeschlossen. Sie hatten bisher noch keine Kraft, sich neben der Bewältigung des schwierigen Alltags darum zu kümmern. Familienmitglieder, die ebenfalls unter dem nicht fassbaren Leid erkrankt sind, werden sicherlich eher noch eine Belastung, anstatt eine Ermutigung sein.
 

1. Mit mehreren Patenschaften bilden und eine Familie weiterhin begleiten.

2. Der Familie 4 würden wir in Kooperation mit dem Diakonischen Werk eine Milchkuh zur Verfügung stellen wollen. (Stichwort: Kuh)

3. Dieser Familie vielleicht ebenfalls eine kleine Summe zur Verfügung stellen, damit die zwei Brüder Materialien einkaufen können, um mit dem Hausbau möglichst schnell zu beginnen. Wir bemühen uns über UNHCR um Unterstützung dieser Familie bei der Besorgung von Baumaterialien.

4. Der Familie 6 einen zinslosen Kredit zum Erwerb der erforderlichen Werkzeuge für eine Autowerkstatt zu geben. Als Gegenverpflichtung soll der Mann in den nächsten zwei Jahren zwei junge Menschen ausbilden. Der Kredit soll allmählich zurückgezahlt und in die Dorfentwicklung gesteckt werden. Dies soll von uns weiterhin begleitet werden. (Stichwort Autowerkstatt)

5. Gegenüber den Behörden hier darauf hinwirken, dass in Einzelfällen mit der Rückkehr deutlich zurückhaltender verfahren wird.

6. UNHCR auffordern, die Shelter-camps, wie wir sie gesehen haben, aufzulösen, anstatt sie für Notlösungen bereitzuhalten.

 
Wer diese Projekte finanziell unterstützen möchte, kann unter Angabe des angegebenen Stichworts einen Betrag auf das Konto des Diakonischen Werks Villingen, Kontonummer 6545, bei der Sparkasse Villingen-Schwenningen (BLZ 694 500 65) überweisen.

Die Herstellung und der Versand des Reiseberichtes ist mit Unkosten verbunden. Deshalb bitten wir darüber hinaus um eine Spende auf unser unten angegebenes Konto, Stichwort >Kosovo<, Überschüsse gehen in die oben beschriebenen Projekte.

Villingen-Schwenningen, den 3. Mai 2000

Ernst-Ludwig Iskenius           Monika von Mirbach
 

Refugio Villingen-Schwenningen
Kontaktstelle für traumatisierte Flüchtlinge e. V.

Klosterring 1 (Hinterhaus)
78050 VS-Villingen
Tel        07721/5041-55
Fax       07721/5041-65
e-mail:  refugio.vs@t-online.de

Bankverbindung: Sparkasse Villingen-Schwenningen, BLZ 694 500 65, Kontonummer 96116
Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e. V. (BAFF) und der Landesarbeitsgemeinschaft Folterüberlebende in Baden-Württemberg (LAG)
 


wplarre@bndlg.de  Mail senden

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Seite erstellt am 28.07.2000