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Deutsche Firmen drängen ins Kosovo
Bau-Industrie will sich am Wiederaufbau beteiligen – Geber-Konferenz
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http://www.meingeld-web.de/BalkanReconstruction/Nachrichten/deutsche_firmen_drängen_ins_koso.htm
Deutsche Firmen drängen ins Kosovo

Bau-Industrie will sich am Wiederaufbau beteiligen – Geber-Konferenz

Von HANNA GIESKES

Bonn - Finanzminister Hans Eichel (SPD) hat die Balkanstaaten dazu aufgerufen, am Wiederaufbau der Region aktiv mitzuwirken. Die betroffenen Länder müßten die politischen und rechtlichen Voraussetzungen für Privatinvestitionen und eine funktionierende Marktwirtschaft schaffen, sagte Eichel bei der internationalen Kosovo- Wiederaufbau-Konferenz in Brüssel. Eichel bekräftigte, daß der Westen den Balkan umfassend unterstützen wolle.

Auch die deutsche Wirtschaft will sich an der Beseitigung der Kriegsfolgen im Kosovo intensiv beteiligen. Dem Deutschen Industrie-und Handelstag (DIHT) liegen Anfragen von mehr als 400 Firmen vor, die am Wiederaufbau verdienen wollen. Nächste Woche wird er gemeinsam mit dem Ostausschuß der deutschen Wirtschaft in Bonn ein Seminar veranstalten, um die Chancen der Unternehmen auszuloten.

Eines haben sich die Firmen vorgenommen: Diesmal wollen sie sich nicht, wie beim Wiederaufbau in Bosnien-Herzegowina, von Konkurrenten aus anderen EU-Staaten abhängen lassen. Obwohl Deutschland beim Bosnien-Aufbauprogramm der EU 28 Prozent der Kosten getragen hat, haben deutsche Firmen nur gut sechs Prozent der Aufträge erhalten. "Diese Erfahrungen waren nicht ermutigend", erinnert sich der Hauptgeschäftsführer im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper.

Diesmal will die Wirtschaft von vornherein mit von der Partie sein. Die Bauindustrie hat die Bundesregierung gestern aufgefordert, Experten aus der Branche bei der Ermittlung der Schäden hinzuzuziehen: "Sie können mit ihrer Erfahrung praxisorientierte Hilfe leisten." Die offiziellen Gespräche über die Zusammensetzung der Expertengruppe beginnen nächste Woche im Bundeswirtschaftsministerium. Gut 200 Mitglieder soll sie umfassen, "davon möglichst viele aus Deutschland".

Noch gibt es keinen verläßlichen Überblick über die Schäden. Sämtliche Schätzungen - die Bandbreite reicht von drei bis vier Mrd. US-Dollar bis hin zu 150 Mrd. US-Dollar - seien mehr oder weniger unseriös, vermutet Torsten Klette, Balkan-Experte beim DIHT. Für dieses Jahr stünden aus EU-Mitteln 150 Mio. Euro zur Verfügung. Jetzt müßten "intelligente" Projekte gefunden werden.

Sie werden überwiegend den Bau betreffen. Die Häuser müßten wieder bewohnbar gemacht werden, zerstörte Verkehrswege seien zu reparieren, Strom- und Wasserversorgung instand zu setzen, sagt Klette. Darüber hinaus haben Landwirtschaft und Textilindustrie gelitten.

Zudem sind riesige Mengen an Schutt zu beseitigen - eine Aufgabe, die vor allem Unternehmen im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) übernehmen wollen. Da im Kosovo zu wenig Baustoffe für den Wiederaufbau vorhanden seien, böten sich Recycling-Baustoffe an, sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Karl Robl.

Die Firmen seien in der Lage, mobile Recycling-Anlagen mitzubringen, um den Schutt vor Ort direkt zu Beton oder Ziegeln zu verarbeiten. Aus Sicht des Baugewerbe-Managers wird es beim Wiederaufbau der Provinz nicht darum gehen, daß deutsche Bauunternehmen mit deutschen Bauleuten die Arbeit machen. "Unsere Aufgabe", sagt er, "besteht ausschließlich darin, Aufträge mit einheimischen Mitarbeitern und mit örtlichem Material abzuarbeiten".

Für die deutschen Wirtschaft seien Aufträge im Kosovo trotzdem lukrativ. Sie hätte damit einen Fuß im großen Markt Südosteuropa. Der deutsche Außenhandel mit dieser Region addiert sich auf rund 15 Mrd. DM -Tendenz steigend.


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Seite erstellt am 12.08.1999