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Helfern im Kosovo fehlt Baumaterial - AP 18.10.1999

 
Helfern im Kosovo fehlt Baumaterial

Care: Humanitäre Katastrophe möglich

Bonn (AP)

     Die deutsche Hilfsorganisation Care schließt wenige Wochen vor Einbruch des Winters eine humanitäre Katastrophe im Kosovo nicht aus. Besonders geboten sei zurzeit, die Dächer der im Krieg zerstörten Häuser zu reparieren, sagte Care-Projektleiterin Bärbel Mosebach der Nachrichtenagentur AP am Montag. Allerdings fehle es den Helfern an notwendigem Baumaterial. Nach einem einwöchigen Aufenthalt in der serbischen Provinz betonte Mosebach allerdings auch die bisherigen Fortschritte beim Wiederaufbau der Region.
       Care betreut nach Angaben der Projektleiterin in dem Gebiet um Prizren den Aufbau dreier Bergdörfer mit insgesamt 1.750 Einwohnern. An 220 Häusern seien Notreparaturen zu erledigen. Sie sei aber zuversichtlich, dass bis zum Einbruch des Winters etwa Anfang November jeder Bewohner in den Dörfern ein Dach über dem Kopf habe, sagte Mosebach. Es gebe aber auch Orte «ohne wesentliche Fortschritte». Überrascht sei sie über «die Dynamik der Bevölkerung», die sich bei den Aufbauarbeiten sehr aktiv beteilige.
       Mosebach äußerte sich auch sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit der KFOR-Friedenstruppe. Nach ihren Worten helfen die Soldaten der Bundeswehr, die in dem Gebiet um Prizren stationiert ist, unter anderem bei Transporten von Baumaterial. Zudem gebe es zwei Mal pro Woche Beratungen über die aktuelle Sicherheitslage. Care rechnet aut Mosebach damit, in den nächsten drei bis fünf Jahren im Kosovo gebraucht zu werden. Allerdings gingen die Spendengelder bald zur Neige. Care wird neben privater Unterstützung mit Bundes- und EU-Mitteln finanziert.

© AP

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